Montag, 15. Dezember 2008

Pikkujoulu in Tallinn und Abschied

Das Wochenende war dann mal wieder von vorn bis hinten gut ausgenutzt. Jetzt bin ich zwar schon im dritten Dezember in Helsinki, aber am vergangenen Wochenende stand mein erstes Pikkujoulu an. Dabei handelt es sich um die Weihnachtsfeier des Kindergartens. Diese sollte ausgiebig mit allen in Tallinn gefeiert werden. So machten wir uns denn am Samstag Morgen auf den Weg nach Helsinki. Kurz vor Mittag fuhr unsere Fähre nach Estland. Alle waren gut drauf und es versprach lustig zu werden. Die Fährfahrt war denn auch mal wieder ziemlich schaukelig, aber das bin ich ja mittlerweile gewöhnt und nach dem ersten Kaffee war ich dann auch fit genug, um ebenfalls Spaß an der Sache zu haben. In Tallinn angekommen, ging es gleich ins Hotel und nur wenig später in den Peppersack zum Essen. Ein anderes Restaurant wäre wohl besser gewesen. Zwar sah alles ganz nett aus, aber das Essen war nicht so besonders und die Kakerlake, die über den Tisch lief, war auch nicht unbedingt lecker. Danach ging es auf den Weihnachtsmarkt. Der war schon sehr schön. Die vielen Lichter machten die ganze Atmosphäre ein wenig schöner, als in Finnland auf Weihnachtsmärkten. Nach einem Glögi (diesmal mit Alkohol) ging es dann ins Hotel zurück. Am Abend stand Party im Hotel Club auf dem Plan. Na ja, die Musik war etwas gewöhnungsbedürftig und die anderen Gäste ein wenig alt oder total schräg. Nach merkwürdigen Vorschlägen anderer Gäste zog man sich dann lieber unter sich selbst zurück. Aber es war wirklich einmal ganz nett, so mit den Kollegen zu plaudern und sie mal von einer anderen Seite kennenzulernen. Das entspannt gleich die gesamte Arbeitssituation. Gegen drei Uhr gingen dann die letzten ins Bett. Der Sonntag begann mit einem leckeren Frühstück und nach dem Ausschecken machte ich einen langen Spaziergang mit Consti durch die Stadt. Jeder konnte nun so seinen eigenen Interessen nachgehen und das machte alles ziemlich entspannt. Zwischendurch traf man sich auf einen Glögi auf dem Marktplatz, dann ging wieder jeder seinen Weg. Später war mir dann sowas von übel, also zuviel Party bin ich wirklich nicht mehr gewohnt. Aber der gute Consti hielt mich von einen riesen Dummheit ab. Danke nochmal, sonst hätte ich wirklich vor die Tür der Russischen Botschaft geko... . ;-) Wäre wohl nicht so gut angekommen. :-) Aber so war es einfach fantastisch. Das Wetter war super, endlich wieder einmal Sonne nach langer Zeit. Und in Tallinn ist es sogar hell geworden. Da merkt man wieder einmal den Unterschied zu unserer Dauerdunkelheit.
Die macht mich wohl auch gerade ein wenig melancholisch. Am Sonntag geht es zurück nach Deutschland und ich habe so gar keine Lust dazu. Alles war so schön, so wie es jetzt war. Aber es sind nur noch wenige Tage. In Deutschland werde ich niemanden von euch treffen können. Das ist so schade, warum seit ihr nur alle soweit weg???? Aus diesem Grunde freue ich mich auch nicht gerade auf die Heimat. (Wozu man ja München eigentlich auch nicht zählen darf.)
Meine Rückkehr nach Finnland begeistert mich aber auch nicht gerade im Augenblick. Mökki-Village ist dann Geschichte, mein Umzug nach Helsinki steht bevor. Viele viele schöne Abende hatte ich hier, aber die Zeit ist nun vorbei. Es ist so komisch, wieviele Kleinigkeiten ich liebgewonnen habe, die mir so bald schon furchtbar fehlen werden. Dann kann ich nicht mehr einfach schnell rüberkommen, kann nicht mehr spontan eben was von mir holen, niemand wird mehr gegen meine Wand klopfen oder schreien und niemand ist mehr da, der mich morgens und abends auf dem Weg zu oder von der Arbeit aufmuntert. Keine Begrüßung am Morgen mehr, nur noch einsame Wege zur Arbeit. Niemand bekanntes mehr nebenan, nur noch die Anomymität der Großstadt. Aber ich habe es selbst so gewählt und besser ich gehe jetzt. Im Sommer würde nur alles noch schwerer sein. Irgendwann geht einfach jede schöne Zeit einmal vorbei. Aber es wird sicher ein neuer schöner Abschnitt kommen. Wer hätte nach meinen Einträgen im August jemals gedacht, dass es mir schwerfällt, aus Järvenpää wegzuziehen und es ist doch so gekommen. Also muss ich wohl positiv in die Zukunft sehen, auch wenn es mir momentan schwerfällt, denn viele wichtige Kleinigkeiten lasse ich hier zurück. Ich fühle mich hier zu Hause, fühle mich wirklich gut, immer jemanden in der Nähe zu wissen, beruhigt so sehr. Aber ich liebe doch Helsinki und hoffentlich werde ich das bald auch wieder wissen. Momentan überschatten die Abschiedsgedanken jede Vorfreude.

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