So jetzt funktioniert die ganze Sache hier mal wieder und ich kann meinen Wochenendbericht abgeben. Es war soooooo sooooo wichtig nach vier unendlich langen Tagen endlich wieder einmal nach Helsinki zu fahren und so fuhr ich dann auch am Samstag Mittag noch völlig ohne Plan in die große Stadt. Dort angekommen hätte ich auf dem Bahnhof bereits vor Glück heulen können. Die Luft des Meeres, die Hektik der Großstadt, das alles hat mir sooooooo wahnsinnig gefehlt, dabei war ich doch wirklich nur ein paar Tage weg. Aber so traf ich mich dann mit Theresa, die ja nun in meinem Zimmer in Aurinkolahti wohnt und auf meine Kinder aufpasst. Wir hatten viel zu erzählen und haben uns auch gut vestanden, viel besser noch als damals an Juhannus. Am Abend war ich dann bei Tarja und Oliver zum Grillen eingeladen, nur viel die Grillparty leider wegen Kälteeinbruch aus und es gab stattdessen Pfannkuchen von Oma. Auch gut. Später rief ich dann bei Ville an und er lud uns spontan zu seiner Party gegenüber ein. Wir also nur über die Strasse und schon saßen wir zwischen Ville, Juha, Jussi, Kari und Marja. Alle waren echt super nett und da schon ein wenig angetrunken auch sehr gesprächig. Mit dem Englischen klappte es sofort wunderbar und wir redeten wild drauflos. Dazu gab es natürlich das übliche Bier. Gegen Mitternacht fuhren wir dann mit dem Taxi in die Stadt, wieder ins On the rocks. Dort ging die Party dann weiter. War doch echt mal cool, nur so mit Finnen unterwegs zu sein. Später gingen Theresa, Ville und ich dann noch ins Praha auf nen weiteres Bier. Um halb vier warf man uns dann wieder raus und wir machten uns auf den Weg zurück nach Aurinkolahti. Da mein erster Zug in meine Einöde erst um 7 fuhr, schlief ich eine Stunde in meinem alten Zimmer auf dem Fussboden. Man kann echt überall schlafen, wenn man richtig müde ist. Um halb sieben machte ich mich dann auf den Weg nach Hause und kam hier auch um neun Uhr an. Um halb zwei weckte mich dann mein Nachbar, was aber gut war, denn so konnte ich gleich mal bei Ville anrufen und ein wir verabredeten uns für den Abend. Diesmal ging es zum Fussball. Ein paar Kumpel waren von ihm dabei, saßen aber charmant abseits. So konnte ich mir dann romantisch oder nicht, mit Ville einen Schirm teilen. Wir rutschten nahe zusammen, damit wir nicht nass wurden und auch nicht so froren. Sommer in Finnland hat auch seine guten Seiten. Aber 10 Grad und strömender Regen muss nicht gerade beim Fußball sein. Aber der FC Viikingit hat wieder gewonnen, sehr zum Ärger von Kemi. 2:0 stand es am Ende, aber das Spiel selbst war echt langweilig. Aber gut, gibt ja noch andere Aspekte. Die Gesellschaft war dafür diesmal viel netter. Nach dem Spiel waren wir dann noch was trinken und dann ging es ab nach Hause. Zurück in die Provinz. Es ist echt sooooooo ärgerlich, dass ich meinen tollen Nachbarn erst so spät kennengelernt habe. Aber ich denke, wir werden uns bald wiedertreffen, ist halt alles nur so kompliziert, wenn man so weit entfernt wohnt.
Derweil hat die Arbeit im Kindergarten richtig angefangen und macht auch richtig Spaß. Ich genieße es, auch geistig wieder einmal etwas mehr gefordert zu sein. Die Vorbereitung macht wieder Sinn und die Kinder haben Spaß daran.
Momentan werden nun auch meine Sprachkenntnisse einmal genutzt. Ich musste mich das ganze Wochenende auf Englisch verständigen und auf Arbeit geht es derweil weiter. Die Kinder sprechen fast nur Finnisch mit mir und die Eltern dann Englisch. Jetzt komme ich doch tatsächlich einmal in Übung.
Die Abende sind nur jetzt so langweilig. Man kann nicht nach Helsinki fahren, es ist einfach zu teuer. Ich weiß, im September wird es besser, aber bis dahin muss ich doch noch warten. Und heute ist erst der 6. August. Aber gut, ich werde es überleben und das Wochenende steht schon fast vor der Tür und damit wohl auch ein Wiedersehen mit Josh. Es gibt also positive Zukunfsaussichten.